Agnieszka Prusak
Fotografie
Die Arbeiten von Agnieszka Prusak heben sich deutlich vom Mainstream ab und gehören zu den interessanteren Erscheinungen in der zeitgenössischen polnischen Fotografie. Obwohl ihr Schaffen bislang eher in Richtung erzählerische Fotoreportage und Fotoessay ging, kann keinem der entstandenen Fotozyklen abgesprochen werden, die Sicht der Künstlerin auf die Wirklichkeit mit auffallend künstlerischen Mitteln deutlich zu machen. Die Suche nach der Wahrheit, hinter der sich eine ausgeprägte Sensibilität verbirgt, lässt sie auch schwierige Themen aufgreifen und sie bewegt sich bei ihren Projekten oft in Grenzbereichen und überschreitet diese Grenzen auch. So zum Beispiel bei dem Projekt „W domu” (Zu Hause), bei dem die Künstlerin spontan an Wohnungstüren von Breslauern klopfte und fragte, ob die Bewohner einverstanden wären, vor ihrem Objektiv den Schleier ihres Privatbereiches zu lüften oder „Blow up”, als sie als erste Fotografin in Polen und zweite in Europa die Schwelle eines Gefängnisses überschritt, um in Fotos den Alltag der Häftlinge festzuhalten.
Agnieszka Prusak schloss 2003 an der Akademie der Schönen Künste Breslau ein Studium der Malerei bei Professor A. Dymitrowicz ab. Doch wandte sie sich anschließend recht bald der Fotografie zu. Wie sie selbst gesteht, ist die Fotografie ein Medium, das im Gegensatz zur Malerei schnell reagiert und imstande ist, jeden Moment festzuhalten. Sie plagten auch keine Zweifel bezüglich der Farbgebung – und so präsentiert sie ihre Aufnahmen konsequent in Schwarz-Weiß-Abzügen. Weil in der Schwarzweißfotografie nichts entgeht. Der Betrachter wird nicht verführt, nicht wird versüßt und es werden keine Illusionen geschaffen. Durch die Rohheit ihrer Arbeiten gelingt es Agnieszka Prusak nicht nur, schwierige Themen oder soziale Probleme aufzugreifen, sondern das Mittel hat sich auch bewährt, wenn sie über Schönheit erzählt, wie in einem ihrer jüngsten Zyklen „Fly love”, in dem sie Körper von Tänzern in ihrer Bewegung zeigt. „Fly love” ist jedoch kein Dokument über den Tanz oder Ausdruck der Begeisterung über den menschlichen Körper und seine Möglichkeiten. Es ist sich auch eine Erzählung über Disziplin und darüber, dass Schönheit aus Leiden und konzentrierter Arbeit geboren wird. Die Künstlerin fesselt die Aufmerksamkeit des Betrachters durch die Kontraste, mit denen sie arbeitet, auf der Ebene von Schwarz und Weiß, Schwere und Leichtigkeit oder zwischen spontanem Ausdruck und präzisen Bewegungen.
Fotografien von Agnieszka Prusak wurden bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in renommierten polnischen Galerien ausgestellt. Sie erfreuen sich auch unter Sammlern großer Beliebtheit, wobei sie nicht nur wegen ihrer hervorragenden künstlerischen und handwerklichen Qualität und der einzigartigen Sicht auf die Dinge, sondern auch dafür geschätzt werden, dass die Künstlerin die DigiArt Printabzüge auf jeweils 9 Exemplare limitiert.

Michalina Domoń
„Artysta i Sztuka”

 

2.
Portfolio:
• Fotoausstellungen „Dwoistość” (Dualität), Niederschlesisches Kulturinformationszentrum - Zentrum für Kultur und Kunst "OKiS", Breslau, September 2014
• Fotoausstellung „W domu”, Muzeum Współczesne / Museum für zeitgenössische Kunst Breslau, April 2014
• Fotoausstellung „W domu”, Kunstzentrum Galerie EL, Elbląg/Elbing, Nach der Museen, Mai 2013
• Fotoausstellung „W domu”, Fotografie-Galerie der Stadt Rzeszów, März 2013
• Fotoausstellung „Blow Up”, Galerie Pacamera, Suwałki/Suwalken, Februar 2013
• Fotoausstellung „W domu” (Zu Hause), Galerie B&B, Bielsko-Biała, November 2012
• Fotoausstellung „Wakacje w mieście”, Galerie OBOK ZPAF des Verbandes Polnischer Kunstfotografen, Warschau, Oktober 2012
• Fotoausstellung „Wariant 0” (Variante 0), Galerie Entropia, Breslau, September 2012
• Fotoausstellung „Wakacje w mieście”, Fotografiemuseum Bydgoszcz/Bromberg, Juli 2012
• Fotoausstellung „Blow Up II” (Vergrößerung II), Galerie CS Impart, Breslau, August 2011
• Fotoausstellung „Przed” (Vor), Galerie BWA Zielona Góra/Grünberg, September 2010
• Fotoausstellung „Blow Up”, Galerie FF, Lodsch, Juni 2010
• Fotoausstellung „Blow Up” (Vergrößerung), Galerie Entropia, Breslau März 2010
• Fotoausstellung „Wakacje w mieście” (Ferien in der Stadt), Niederschlesisches Zentrum für Fotografie Domek Romański, Breslau 2009
• Einzelausstellung „W.I.T.C.H.”, Galerie Entropia, Breslau 2005
• Einzelausstellung „Bajki Ocalone” (Gerettete Märchen), BWA Design, Breslau 2004
• Kunstaktion „Promocja na Dzieci” (Promotionaktion für Kinder), Mail Art 2004
• Einzelausstellung, „Mercedes i Mercedesy” (Mercedes und mehrere Mercedes), Galerie Baszta, Breslau 2003
• Einzelausstellung „21 x Agnieszka P”, Stajnia 8A, Breslau 2003
• Einzelausstellung, Rathaus-Museum, Tschenstochau 2002
• Einzelausstellung „Jest słodko” (Es ist süß), Galerie Entropia, Breslau 2001
• Freilichtausstellung, Museum Bystrzyca Kłodzka, Bystrzyca Kłodzka/Habelschwerdt 2000
• Einzelausstellung „Plastikowe towarzystwo” (Plastikgesellschaft), Ośrodek Promocji / Förderzentrum / Förderzentrum, Tschenstochau 1999
• Gruppenausstellung Polska Wystawa Fotografii Aspirującej, Stettin 2010
• Gruppenausstellung Polska Wystawa Fotografii Aspirującej, Posen 2009
• Gruppenausstellung Polska Wystawa Fotografii Aspirującej / Polnische Ausstellung aufstrebender Fotografie, Tschenstochau 2008
• Gruppenausstellung, Festival Eurodrama, Teatr Polski, Breslau 2002
• Gruppenausstellung „Kwiat Dolnego Śląska” (Blume Niederschlesiens), Galerie Entropia, Breslau 2002
• Gruppenausstellung, Galerie „Miejsce dla sztuki”, Breslau 1999
• Gruppenausstellung, Jurajska Jesień / Herbst im Jura 97, Städtische Kunstgalerie, Tschenstochau 1997

Bildveröffentlichungen:
• Interview, Art& Business, Mai 2013
• Interview, vierteljährlich erscheinende Kunstzeitschrift „Artysta i Sztuka”, März 2013, Nr. 8/2013
• „Polityka”, Reportage im Teil „Na własne oczy” (Mit eigenen Augen), Dezember 2012
• „Wysokie Obcasy”, „Niebo” (Himmel), November 2012
• „Gazeta Wyborcza” Regionalausgabe Breslau, Niebo (Himmel), November 2012
• „Wysokie Obcasy” Wochenendbeilage der Tageszeitung Gazeta Wyborcza, „W Domu”, September 2012
• „Świat Obrazu”, „W Domu”, September 2012
• „National Geographic Polska” Februar 2012
• „Polityka” Nachrichtenmagazin, Reportage im Teil „Na własne oczy” (Mit eigenen Augen), „Blow Up”, Mai 2010

Wichtigste Einzelausstellungen
Künstlerresidenz, Galerie BWA Zielona Góra/Grünberg, August 2010
• Fotoausstellung „Blow Up” (Vergrößerung), Galerie FF, Lodsch, Juni 2010
• Fotoausstellung „Przed” (Vor), Galerie BWA Zielona Góra/Grünberg, September 2010
• Fotoausstellung „Blow Up”, Galerie FF, Lodsch, Juni 2010
• Fotoausstellung „Wakacje w mieście”(Ferien in der Stadt), Fotografiemuseum Bydgoszcz/Bromberg, Juli 2012
• Fotoausstellung „Wariant 0” (Variante 0), Galerie Entropia, Breslau, September 2012
• Finalistenausstellung 'Schlesische Pressefotografie 2012', Schlesische Bibliothek, Kattowitz, Februar/März 2013
• Fotoausstellung „W domu” (Zu Hause), Kunstzentrum Galerie EL, Elbląg/Elbing, Nacht der Museen, Mai 2013

 

Kollegen und Mitarbeiter über Agnieszka Prusak:
Agata Saraczyńska, Gazeta Wyborcza: „Agnieszka Prusak besitzt die Fähigkeit, auch in den einfachen Dingen Schönheit ausfindig zu machen. Ihre fotografischen Arbeiten sind in Bezug auf die sozialen Gegebenheiten sehr kontextsentitiv. Sie versucht in ihren Bildern nicht, durch Armut, Unglück und Krankheit Eindruck zu schinden, sondern dokumentiert Menschen so, wie sie sind”.
Professor Krzysztof Skarbek, Akademie der schönen Künste Breslau: „Ich habe für Agnieszka Prusak eine Besprechung ihrer Diplomarbeit im Fach Malerei an der Breslauer Akademie der schönen Künste geschrieben. Während des Studiums hatte sie eine Reihe interessanter formeller Ideen, welche die Art und Weise ihrer künstlerischen Suche verdeutlichten. Sie schuf ihre Arbeiten stets in Bezug auf die Kultur und die moderne Zivilisation und bemühte sich, ihre Gemälde voller positiver Emotionen im Kontext der gesellschaftlichen Aktivität zu zeigen. Es handelt sich bei ihr um eine Künstlerin, für die jedem künstlerischen Schaffen tiefe, humanistische Inhalte zugrunde liegen müssen”.
Piotr Pytlakowski, Journalist der Wochenzeitung „Polityka”: „Agnieszka Prusak ist eine Malerin, die anstelle von Pinsel und Leinwand einen Fotoapparat benutzt. Sie porträtiert Menschen, zeigt anstatt der Gesichter im Grunde genommen aber menschliche Seelen. Ihre Fotografien lüften Vorhänge, hinter denen sich Angst, Schmerz, Leiden und Unsicherheit, das heißt alle jene Gefühle verbergen, die wir so schamvoll vor der Welt verstecken. Das allein ist schon ein Kunststück, dazu braucht man Talent und man muss sehr sensibel sein, um so zu fotografieren.